Planen Sie ein Bauprojekt oder eine Immobilientransaktion? Die Vermessungskosten spielen dabei eine wichtige Rolle und sollten frühzeitig in Ihr Budget einkalkuliert werden. Hier erfahren Sie alles über die Preisgestaltung und Einflussfaktoren bei Vermessungsleistungen.
Einführung in die Vermessungskosten
Die Vermessung eines Grundstücks oder Gebäudes ist ein wesentlicher Bestandteil vieler Bauprojekte und Immobilientransaktionen. Als Grundstückseigentümer tragen Sie in Deutschland die Vermessungskosten, wobei bei Grenzabmarkungen laut § 919 BGB auch Nachbarn kostenpflichtig sind. Besonders wichtig ist die frühzeitige Einplanung gesetzlich vorgeschriebener Vermessungen in die Baunebenkosten.
Was beeinflusst die Vermessungskosten?
Die Preisgestaltung wird durch mehrere Faktoren bestimmt:
- Art der Vermessungsleistung – von einfacher Grenzvermessung bis zu komplexen Gebäudevermessungen
- Größe und Beschaffenheit des Grundstücks
- Regionale Unterschiede zwischen Stadt und Land
- Bundeslandspezifische Gebührenordnungen
- Herstellungswert des Gebäudes bei Gebäudevermessungen
Unterschiede zwischen hoheitlichen und sonstigen Vermessungsleistungen
| Hoheitliche Vermessungen | Sonstige Vermessungen |
|---|---|
| Verbindliche Vergütungsordnung | Preise verhandelbar |
| Lagepläne für Bauanträge, Grenzvermessungen | Bestandsaufnahmen, 3D-Modellierungen |
| Durchführung nur durch ÖbVI | Verschiedene Anbieter möglich |
Kosten für verschiedene Vermessungsarten
Die Gesamtkosten für eine vollständige Vermessung eines Bauvorhabens liegen meist zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Diese Summe setzt sich aus verschiedenen Einzelposten zusammen, einschließlich amtlichem Lageplan, Gebäudeeinmessung und behördlichen Gebühren.
Grenzvermessung: Was Sie wissen sollten
Bei der Grenzvermessung beeinflussen folgende Faktoren die Kosten:
- Länge der zu vermessenden Grenze
- Anzahl der Grenzpunkte
- Geländebeschaffenheit
- Zugänglichkeit des Grundstücks
- Herstellungswert bei Gebäudeeinmessungen
Für eine einfache Grenzvermessung sollten Sie mit 800 bis 1.500 Euro rechnen.
Bauvermessung: Preise und Anforderungen
Die Bauvermessung umfasst mehrere Leistungen mit folgenden Kostenspannen:
- Lageplan zum Bauantrag: 500-1.000 Euro
- Gebäudeabsteckung: 600-1.200 Euro
- Gebäudeeinmessung: 400-900 Euro
- Gesamtpaket: 1.500-3.100 Euro
Rechtliche Rahmenbedingungen und Gebührenordnungen
Die Vermessungsgebührenordnung (VermGebO) bildet die rechtliche Grundlage für die Berechnung von Vermessungskosten in Deutschland. Da das Vermessungswesen föderal geregelt ist, können die genauen Bestimmungen je nach Bundesland variieren. In Nordrhein-Westfalen gilt beispielsweise die Vermessungs- und Wertermittlungskostenordnung (VermWertKostO NRW).
Könnte dich interessieren
- Verbindliche Gebührenordnungen für verschiedene Vermessungsarbeiten
- Bundeslandspezifische Regelungen und Tarife
- Verpflichtende Einhaltung für öffentlich bestellte Vermessungsingenieure (ÖbVI)
- Keine freie Preisgestaltung bei hoheitlichen Vermessungen
- Notwendigkeit der Vorabinformation über regionale Bestimmungen
Die Rolle der ÖbVIVergO in Berlin
| Hoheitliche Leistungen | Nicht-hoheitliche Leistungen |
|---|---|
| Verbindliche Preisstruktur | Individuelle Kalkulation möglich |
| Durch ÖbVIVergO geregelt | Verhandelbare Preise |
| Einheitliche Tarife | Abrechnung nach Aufwand |
HOAI und ihre Auswirkungen auf Vermessungskosten
Die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI) beeinflusst bestimmte vermessungstechnische Leistungen, insbesondere im Bereich der Ingenieurvermessung. Sie kategorisiert Leistungen in verschiedene Phasen und definiert Honorarspannen für die Vergütung.
- Unterscheidung zwischen HOAI-relevanten und hoheitlichen Vermessungen
- Spezielle Regelungen für planungsrelevante Vermessungsleistungen
- Verschiedene Leistungsphasen mit definierten Honorarspannen
- Notwendigkeit der frühzeitigen Kostenklärung bei komplexen Bauprojekten
- Sorgfältige Budgetplanung aufgrund unterschiedlicher rechtlicher Rahmenbedingungen










